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Was wir glauben

Die 28 Glaubenspunkte

Die Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten

Siebenten-Tags-Adventisten anerkennen allein die Bibel als Richtschnur ihres Glaubens und betrachten die folgenden Glaubensüberzeugungen als grundlegende Lehren der Heiligen Schrift. Diese Glaubensaussagen stellen dar, wie die Gemeinde die biblische Lehre versteht und bezeugt. 

1. Die Heilige Schrift

Die Heilige Schrift – Altes und Neues Testament – ist das geschriebene Wort Gottes, durch göttliche Inspiration heiligen Menschen anvertraut, die geredet und geschrieben haben, getrieben vom Heiligen Geist. In diesem Wort hat Gott dem Menschen alles mitgeteilt, was zu dessen Errettung nötig ist. Die Heilige Schrift ist die unfehlbare Offenbarung seines Willens. Sie ist der Maßstab für den Charakter und der Prüfstein aller Erfahrungen. Sie ist die maßgebende Offenbarungsquelle aller Lehre und der zuverlässige Bericht von Gottes Handeln in der Geschichte.

2 Pt 1,20.21; 2 Tim 3,16.17; Ps 119,105; Spr 30,5.6; Jes 8,20; Jo 17,17; 1 Th 2,13; Hbr 4,12.

2. Die Dreieinigkeit

Es ist ein Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist – drei in Einheit verbunden, von Ewigkeit her. Gott ist unsterblich, allmächtig und allwissend; er steht über allem und ist allgegenwärtig. Er ist unendlich und jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft. Dennoch kann er erkannt werden, weil er sich selbst offenbart hat. In alle Ewigkeit gebührt ihm Ehre, Anbetung und der Dienst der ganzen Schöpfung.

5 Mo 6,4; Mt 28,19; 2 Ko 13,13; Eph 4,4 -6; 1 Pt 1,2; 1 Tim 1,17; Offb 14,7.

3. Der Vater

Gott, der ewige Vater, ist Schöpfer, Ursprung, Erhalter und Herr alles Geschaffenen. Er ist gerecht und heilig, barmherzig und gnädig, langmütig und reich an beständiger Liebe und Treue. Die Eigenschaften und die Macht, wie der Sohn und der Heilige Geist sie bekunden, sind gleichermaßen Offenbarungen des Vaters.

1 Mo 1,1; Offb 4,11; 1 Ko 15,28; Jo 3,16; 1 Jo 4,8; 1 Tim 1,17; 2 Mo 34,6.7; Jo 14,9.

4. Der Sohn

Gott, der ewige Sohn, wurde Mensch in Jesus Christus. Durch ihn ist alles geschaffen, der Charakter Gottes offenbart, die Erlösung der Menschheit bewirkt und die Welt gerichtet. Ewig wahrer Gott, wurde er auch wahrer Mensch: Jesus Christus. Er wurde gezeugt durch den Heiligen Geist und geboren von der Jungfrau Maria. Er lebte als Mensch, wurde versucht als Mensch und war dennoch die vollkommene Verkörperung der Gerechtigkeit und Liebe Gottes. Seine Wunder bezeugten die Macht Gottes und bestätigten ihn als den von Gott verheißenen Erlöser. Er litt und starb aus freiem Willen für unsere Sünden an unserer Statt am Kreuz, wurde von den Toten auferweckt und fuhr gen Himmel, um für uns im himmlischen Heiligtum zu dienen. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit zur endgültigen Errettung seines Volkes und zur Wiederherstellung aller Dinge.

Jo 1,1 -3.14; Kol 1,15 -19; Jo 10,30; 14,9; Rö 6,23; 2 Ko 5,17 -19; Jo 5,22; Lk 1,35; Phil 2,5 -11; Hbr 2,9 -18; 1 Ko 15,3.4; Hbr 8,1.2; Jo 14,1 -3.

5. Der Heilige Geist

Gott, der ewige Geist, wirkte zusammen mit dem Vater und dem Sohn bei der Schöpfung, bei der Menschwerdung und bei der Erlösung. Er inspirierte die Schreiber der Heiligen Schrift. Er erfüllte Christi Leben mit Kraft. Er zieht die Menschen zu Gott und überführt sie ihrer Sünde. Die sich ihm öffnen, erneuert er und formt sie nach dem Bild Gottes. Gesandt vom Vater und vom Sohn, damit er allezeit bei Gottes Kindern sei, gibt der Heilige Geist der Gemeinde geistliche Gaben, befähigt sie zum Zeugnis für Christus und leitet sie in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift in alle Wahrheit.

1 Mo 1,1.2; Lk 1,35; 4,18; Apg 10,38; 2 Pt 1,21; 2 Ko 3,18; Eph 4,11.12; Apg 1,8; Jo 14,16 -18.26; 15,26; 15,26.27; 16,7 -13.

6. Die Schöpfung

Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Er hat in der Heiligen Schrift den zuverlässigen Bericht seines schöpferischen Wirkens offenbart. In sechs Tagen schuf der Herr „Himmel und Erde“ und alle Lebewesen auf der Erde und ruhte am siebenten Tag dieser ersten Woche. So setzte er den Sabbat ein als eine beständige Erinnerung an sein vollendetes schöpferisches Werk. Der erste Mann und die erste Frau wurden als Krönung der Schöpfung „zum Bilde Gottes“ geschaffen. Ihnen wurde die Herrschaft über die Erde übertragen und die Verantwortung, sie zu bewahren. Die Schöpfung war nach ihrer Vollendung „sehr gut“ und verkündete die Herrlichkeit Gottes.

1 Mo 1 und 2; 2 Mo 20,8 -11; Ps 19,1-7; 33,6.9; 104; Hbr 11,3.

7. Der Mensch

Mann und Frau wurden nach dem Bild Gottes geschaffen mit dem Vermögen und der Freiheit, als Persönlichkeit zu denken und zu handeln. Der Mensch ist eine unteilbare Einheit aus Leib, Seele und Geist und – obwohl als freies Wesen geschaffen – abhängig von Gott in seinem Leben und in allem, was er zum Leben braucht. Als Adam und Eva, unsere ersten Eltern, Gott ungehorsam wurden, verleugneten sie ihre Abhängigkeit von ihm und verloren dadurch ihre hohe Stellung vor Gott. Das Bild Gottes in ihnen wurde entstellt, und sie wurden der Macht des Todes unterworfen. Seitdem unterliegen alle Menschen der Sünde und ihren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren. Durch Christus aber versöhnte Gott die Welt mit sich selber, und durch den Heiligen Geist wird in sterblichen Menschen, die zur Umkehr bereit sind, das Bild ihres Schöpfers wiederhergestellt. Zur Ehre Gottes geschaffen, sind sie gerufen, ihn und einander zu lieben sowie für ihre Umwelt verantwortlich zu handeln.

1 Mo 1,26-28; 2,7; Ps 8,4 -9; Apg 17,24 -28; 1 Mo 3; Ps 51,7; Rö 5,12 -17; 2 Ko 5,19.20; Ps 51,12; 1 Jo 4,7.8.11.20; 1 Mo 2,15.

8. Der große Kampf

Die ganze Menschheit ist hineingezogen in eine große Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan, bei der es um das Wesen Gottes, sein Gesetz und seine Herrschaft über das Universum geht. Dieser Streit hatte seinen Ursprung im Himmel, als ein geschaffenes Wesen, ausgestattet mit Entscheidungsfreiheit, durch Selbsterhöhung zum Satan, zum Widersacher Gottes wurde. Auch einen Teil der Engel verführte er zum Aufruhr. Als Satan Adam und Eva zur Sünde verleitete, brachte er den Geist des Aufruhrs auch auf unsere Erde. Die Sünde hat das Bild Gottes im Menschen entstellt und die geschaffene Welt in Unordnung gebracht. Sie wurde schließlich durch eine weltweite Flut verwüstet. Unsere Erde ist vor der gesamten Schöpfung zum Austragungsort eines universalen Konfliktes geworden, in dem sich der Gott der Liebe schließlich als rechtmäßiger Sieger erweisen wird. Christus sendet den Heiligen Geist und seine Engel, um seinem Volk in diesem Kampf beizustehen, es zu führen, zu schützen und auf dem Weg des Heils zu bewahren.

Offb 12,3 -9; Jes 14,12 -14; Hes 28,12 -18; 1 Mo 3; Rö 1,19 -32; 5,12 -21; 8,19 -22; 1 Mo 6-8; 2 Pt 3,6; 1 Ko 4,9; Hbr 1,14.

9. Leben, Tod und Auferstehung Christi

Das Leben Christi im vollkommenen Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, sein Leiden, sein Tod und seine Auferstehung sind das einzige Mittel, die Sünde des Menschen zu sühnen. Wer diese von Gott bewirkte Versöhnung im Glauben annimmt, hat das ewige Leben. Die ganze Schöpfung kann so die unendliche und heilige Liebe des Schöpfers besser verstehen. Diese vollkommene Versöhnung erweist die Gerechtigkeit des Gesetzes Gottes und offenbart Gottes Güte. Dadurch wird unsere Sünde verurteilt und zugleich ein Weg zu ihrer Vergebung geöffnet. Christi stellvertretender Tod hat sühnende, versöhnende und umwandelnde Wirkung. Christi Auferstehung verkündet Gottes Triumph über die Mächte des Bösen und sichert allen, die sich versöhnen lassen, endgültigen Sieg über Sünde und Tod am Ende der Weltzeit zu. In seiner Auferstehung wird offenbar, dass Christus der Herr ist. Vor ihm werden einst alle im Himmel und auf Erden ihre Knie beugen.

Jo 3,16; Jes 53; 1 Pt 2,21.22; 1 Ko 15,3.4,20-22; 2 Ko 5,14.15.19 -21; Rö 1,4; 3,25; 4,25; 8,3.4; 1 Jo 2,2; 4,10; Kol 2,15; Phil 2,6 -11.

10. Die Erfahrung der Erlösung

Gott hat in seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit Christus, „der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht“, damit wir durch ihn vor Gott gerecht werden. Durch den Heiligen Geist verspüren wir unsere Not, erkennen unsere Sündhaftigkeit, bereuen unsere Verfehlungen und glauben an Jesus als Herrn und Erretter, der sich stellvertretend für uns hingab und unser Vorbild ist. Dieser Glaube, der zum Heil führt, entsteht durch die Kraft des Wortes Gottes und ist das Geschenk seiner Gnade. Durch Christus sind wir gerechtfertigt, von Gott als Söhne und Töchter angenommen und von der Herrschaft der Sünde befreit. Durch den Geist sind wir wiedergeboren und geheiligt. Der Geist erneuert unser Denken, schreibt Gottes Gesetz der Liebe in unser Herz und gibt uns die Kraft zu einem heiligen Leben. Wer in Christus bleibt, wird Teilhaber der göttlichen Natur und hat die Gewissheit des Heils jetzt und im Gericht.

2 Ko 5,17 -21; Jo 3,16; Gal 1,4; 4,4-7; Tit 3,3-7; Jo 16,8; Gal 3,13.14; 1 Pt 2,21.22; Rö 10,17; Lk 17,5; Mk 9,23.24; Eph 2,5 -10; Rö 3,21-26; Kol 1,13.14; Rö 8,14-17; Gal 3,26; Jo 3,3 -8; 1 Pt 1,23; Rö 12,2; Hbr 8,7 -12; Hes 36,25-27; 2 Pt 1,3.4; Rö 8,1-4; 5,6-10.

11. Wachsen in Christus

Durch seinen Tod am Kreuz triumphierte Jesus über die Macht des Bösen. Er, der während seines irdischen Dienstes die dämonischen Geister unterwarf, hat ihre Macht gebrochen und ihren endgültigen Untergang besiegelt. Jesu Sieg verleiht auch uns den Sieg über die bösen Mächte, die uns immer noch beherrschen wollen. Jetzt können wir mit Jesus in Frieden, Freude und der Zusicherung seiner Liebe leben. Der Heilige Geist wohnt in uns und gibt uns Kraft. In beständiger Beziehung zu Jesus als unserem Retter und Herrn sind wir befreit von der Last vergangener Taten, den dunklen Seiten unseres früheren Lebens, der Angst vor bösen Mächten, von Unwissenheit und Sinnlosigkeit. In dieser neuen Freiheit mit Jesus sind wir berufen, zu wachsen und ihm ähnlicher zu werden. Dies geschieht in der Gemeinschaft mit Gott im Gebet und seinem Wort, in der täglichen Andacht, im Nachdenken über seine göttliche Führung, im Singen von Lobliedern, in der Versammlung im Gottesdienst und der Mitwirkung am Missionsauftrag der Gemeinde. Während wir unseren Mitmenschen in Liebe dienen und die Erlösung durch Christus bezeugen, verwandelt seine beständige Gegenwart im Geist jeden Augenblick und jede Aufgabe in eine bereichernde Erfahrung mit Gott.

Ps 1,1-2; 23,4; 77,12.13; Kol 1,13-14; 2,6.14-15; Lk 10,17-20; Eph 5,19.20; 6,12-18; 1 Thess 5,23; 2 Pt 2,9; 3,18; 2 Ko 3,17.18; Phil 3,7-14; 1 Thess 5,16-18; Mt 20,25-28; Jo 20,21; Gal 5,22-25; Rö 8,38.39; 1 Jo 4,4; Hbr 10,25.

12. Die Gemeinde

Die Gemeinde ist die Gemeinschaft von Gläubigen, die Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser bekennen. Wie Gottes Volk zur Zeit des Alten Testaments ist auch die Gemeinde Jesu aus der Welt herausgerufen. Sie vereint sich zur Anbetung, zur Gemeinschaft, zur Unterweisung im Wort, zur Feier des Abendmahls, zum Dienst an den Mitmenschen und zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt. Die Gemeinde erhält ihre Vollmacht von Christus, dem Fleisch gewordenen Wort, und aus der Heiligen Schrift, dem geschriebenen Wort. Die Gemeinde ist die Familie Gottes. Ihre Glieder, von ihm als Kinder angenommen, leben auf der Grundlage des Neuen Bundes. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft des Glaubens, sie ist der Leib Christi, dessen Haupt er ist. Sie ist die Braut, für die Christus starb, damit er sie heilige und reinige. Bei seiner Wiederkunft in Herrlichkeit wird er sie in vollendeter Schönheit vor sich stellen. Es sind die Treuen aller Zeiten, erworben durch sein Blut, ohne Flecken und Falten, heilig und unsträflich.

 1 Mo 12,3; Apg 7,38; Eph 4,11 -15; 3,8-11; Mt 28,19.20; 16,13-20; 18,18; Eph 2,19-22; 1,22.23; 5,23-27; Kol 1,17.18.

13. Die Übrigen und ihr Auftrag

Die weltweite Gemeinde setzt sich zusammen aus allen, die wahrhaft an Christus glauben. Doch in der letzten Zeit, einer Zeit weit verbreiteten Abfalls ist eine Schar der Übrigen herausgerufen, um an den Geboten Gottes festzuhalten und den Glauben an Jesus zu bewahren. Diese Übrigen weisen darauf hin, dass die Stunde des Gerichts gekommen ist, predigen, dass es Erlösung durch Christus gibt, und verkündigen das Herannahen seiner Wiederkunft. Die drei Engel in Offenbarung 14 sind Sinnbild dieser Verkündigung. Sie geht einher mit dem Gerichtsgeschehen im Himmel und führt auf Erden zu einer Bewegung der Busse und Erneuerung. Jeder Gläubige ist aufgefordert, sich an diesem weltweiten Zeugnis persönlich zu beteiligen.

Offb 12,17; 14,6 -12; 18,1 -4; 2 Ko 5,10; Jud 3.14; 1 Pt 1,16-19; 2 Pt 3,10-14;  Offb 21,1 -14. 

14. Die Einheit der Gemeinde Christi

Die Gemeinde ist ein Leib mit vielen Gliedern, herausgerufen aus allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern. In Christus sind die Gläubigen eine neue Schöpfung. Rassische, kulturelle, bildungsmäßige, nationale, soziale und gesellschaftliche Unterschiede sowie Unterschiede zwischen Mann und Frau dürfen unter uns nicht trennend wirken. In Christus sind alle gleich, durch einen Geist zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander zusammengefügt. Wir sollen einander dienen, ohne Voreingenommenheit und Vorbehalt. Weil sich Jesus Christus in der Schrift offenbart hat, verbinden uns ein Glaube und eine Hoffnung – das bezeugen wir vor allen Menschen. Diese Einheit hat ihren Ursprung im Einssein des dreieinigen Gottes, der uns als seine Kinder angenommen hat.

Rö 12,4; 1 Ko 12,12 -14; Mt 28,19.20; Ps 133,1; 2 Ko 5,16.17; Apg 17,26.27; Gal 3, 27.29; Kol 3,10 -15; Eph 4,14-16; 4,1-6; Jo 17,20 -23.

15. Die Taufe

Durch die Taufe bekennen wir unseren Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi und geben Zeugnis, dass wir für die Sünde tot sind und entschlossen, ein neues Leben zu führen. Damit erkennen wir Christus als Herrn und Erlöser an, werden seinem Volk hinzugefügt und als Glieder seiner Gemeinde angenommen. Die Taufe ist ein Sinnbild für unsere Gemeinschaft mit Christus, für die Vergebung unserer Sünden und für den Empfang des Heiligen Geistes. Sie wird durch Untertauchen vollzogen auf das Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus und als Zeichen der Reue über die Sünde. Ihr geht Unterweisung in der Heiligen Schrift und Annahme ihrer Lehren voraus.

Rö 6,1 -6; Kol 2,12.13; Apg 16,30 -33; 22,16; 2,38; Mt 28,19.20.

16. Abendmahl

Beim Abendmahl haben wir Anteil an den Zeichen des Leibes und Blutes Jesu. Wir nehmen Brot und Wein zu uns und bringen so unser Vertrauen in Jesus Christus, unseren Herrn und Erlöser, zum Ausdruck. In diesem Erlebnis der Gemeinschaft ist Christus gegenwärtig, um unter seinem Volk zu sein und es zu stärken. Durch die Teilnahme am Abendmahl verkünden wir voll Freude den Tod des Herrn, bis er wiederkommt. Zur Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Reue und Sündenbekenntnis. Der Herr gebot auch den Dienst der Fußwaschung. Die Fußwaschung ist ein Sinnbild erneuter Reinigung, ein Ausdruck der Bereitschaft, einander in Demut zu dienen wie Christus es tat, und soll unsere Herzen in Liebe verbinden. Am Abendmahl können alle gläubigen Christen teilnehmen.

1 Ko 10,16.17; 11,23 -30; Mt 26,17 -30; Offb 3,20; Jo 6,48 -63; 13,1 -17.

17. Geistliche Gaben und Dienste

Gott rüstet die Glieder seiner Gemeinde zu allen Zeiten mit geistlichen Gaben aus. Jedes Glied soll die ihm verliehenen Gaben in liebevollem Dienst zum Nutzen der Gemeinde und der Mitmenschen einsetzen. Diese Gaben, die der Geist nach seinem Ermessen zuteilt, befähigen die Gläubigen zu allen Diensten, die die Gemeinde zur Erfüllung der ihr von Gott gestellten Aufgaben braucht. Gemäß der Schrift gehören dazu: Glaube, Heilung, Weissagung, Verkündigung, Lehre, Verwaltung, Versöhnung, Barmherzigkeit, selbstloser Dienst und Nächstenliebe, damit anderen geholfen wird und sie ermutigt werden. Einige Glieder werden von Gott berufen, vom Heiligen Geist ausgerüstet und von der Gemeinde anerkannt für den Dienst als Seelsorger, Evangelisten, Leiter oder Lehrer. Sie werden besonders gebraucht, die Glieder der Gemeinde für den Dienst auszubilden, die Gemeinde zur geistlichen Reife zu führen sowie die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis Gottes zu fördern. Wenn die Gemeindeglieder diese geistlichen Gaben als treue Haushalter der vielfältigen Gnade Gottes einsetzen, bleibt die Gemeinde vor dem zerstörenden Einfluss falscher Lehre bewahrt, wird in der von Gott vorgesehenen Weise wachsen und in Glaube und Liebe gefestigt.

Rö 12,4 -8; 1 Ko 12,9 -11.27.28; Eph 4,8.11 -16; Apg 6,1 -7; 1 Tim.3,1 -13; 1 Pt 4,10.11.

18. Die Gabe der Weissagung

Eine der Gaben des Heiligen Geistes ist die Weissagung. Diese Gabe ist ein Kennzeichen der Gemeinde der Übrigen und hat sich im Dienst von Ellen G. White erwiesen. Die Schriften dieser Botin des Herrn sind eine fortwirkende, bevollmächtigte Stimme der Wahrheit und geben der Gemeinde Trost, Führung, Unterweisung und Zurechtweisung. Sie heben auch deutlich hervor, dass die Bibel der Maßstab ist, an dem alle Lehre und Erfahrung geprüft werden muss.

Joel 3,1.2; Apg 2,14 -21; Hbr 1,1 -3; Offb 12,17; 19,10.

19. Das Gesetz Gottes

Die grundlegenden Prinzipien des Gesetzes Gottes sind in den Zehn Geboten zusammengefasst und im Leben Jesu Christi beispielhaft dargestellt. In den Geboten kommen Gottes Liebe, sein Wille und seine Absichten für das Leben der Menschen zum Ausdruck – für ihr Verhalten und für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Zehn Gebote sind bindend für die Menschen aller Zeiten, Grundlage für Gottes Bund mit seinem Volk und Maßstab in Gottes Gericht. Durch das Wirken des Heiligen Geistes decken sie Sünde auf und wecken das Verlangen nach einem Erlöser. Die Erlösung geschieht allein aus Gnade, nicht durch Werke; ihre Frucht jedoch ist Gehorsam gegenüber den Geboten. Dieser Gehorsam trägt dazu bei, einen christlichen Charakter zu entfalten und führt zu innerem Frieden. Er bekundet unsere Liebe zum Herrn und unsere Verantwortung für die Mitmenschen. Im Gehorsam des Glaubens erweist sich Christi Macht, das Leben eines Menschen zu ändern, und bekräftigt so das christliche Zeugnis.

2 Mo 20,1-17; Ps 40,9; Mt 22,36 -40; 5 Mo 28,1 -14; Mt 5,17-20; Hbr 8,8-10;  Jo 15,7-10; Eph 2,8-10; 1 Jo 5,3; Rö 8,3.4; Ps 19,8 -12.

20. Der Sabbat

Nach sechs Schöpfungstagen ruhte Gott, auf unser Wohl bedacht, am siebenten Tag und setzte den Sabbat für alle Menschen zum Gedenken an die Schöpfung ein. Das vierte Gebot in Gottes unwandelbarem Gesetz gebietet die Heiligung des siebenten Tages der Woche als Tag der Ruhe, der Anbetung und des Dienens, so wie es uns Jesus Christus, der Herr des Sabbats, gelehrt und vorgelebt hat. Der Sabbat ist ein Tag froher Gemeinschaft – mit Gott und untereinander. Er ist ein Sinnbild unserer Erlösung durch Christus, ein Zeichen unserer Heiligung, ein Ausdruck unserer Treue und ein Vorgeschmack ewigen Lebens im Reich Gottes. Der Sabbat ist Gottes bleibendes Zeichen seines ewigen Bundes mit seinem Volk. Wer diese heilige Zeit freudig beachtet, von Abend zu Abend, von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang, feiert Gottes schöpferisches und erlösendes Handeln.

1 Mo 2,1 -3; 2 Mo 20,8 -11; Lk 4,16; Jes 56,1-8; 58,13.14; Mt 12,1-12; 2 Mo 31,12 -17; Hes 20,12.20; 5 Mo 5,12 -15; Hbr 4,1 -11; 3 Mo 23,32; Mk1,32.

21. Gottes Haushalter

Wir sind Haushalter Gottes. Er hat uns Zeit und Möglichkeiten, Fähigkeiten und Besitz, den Ertrag der Erde und ihre Güter anvertraut. Für einen vernünftigen Umgang damit sind wir Gott verantwortlich. Wir erkennen Gott als Eigentümer an, wenn wir ihm und den Mitmenschen treu dienen, ihm den Zehnten und Gaben darbringen, um die Verkündigung seines Evangeliums und das Wachstum seiner Gemeinde zu fördern. Mit der Haushalterschaft gibt uns Gott eine Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen und Selbstsucht und Habgier zu überwinden. Der Haushalter freut sich über den Segen, den andere durch seine Treue empfangen.

1 Mo 1,26 -28; 2,15; 1 Chron 29,14; Hag 1,3 -11; Mal 3,8 -12; 1 Ko 9,9 -14; Mt 23,23; 2 Ko 8,1-15; Rö 15,26.27.

22. Christlicher Lebensstil

Wir sind berufen, ein gottesfürchtiges Volk zu sein, das in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Wortes Gottes denkt, fühlt und handelt. Damit der Heilige Geist in uns einen Christus ähnlichen Charakter ausprägen kann, beschäftigen wir uns bewusst mit dem, was in uns Reinheit, Gesundheit und Freude fördert. Freizeitgestaltung und Unterhaltung sollen dem hohen Anspruch von Geschmack und Schönheit entsprechen, wie sie christlichem Glauben angemessen sind. Während wir durchaus kulturelle Unterschiede berücksichtigen, sind wir darauf bedacht, uns schlicht, anständig und geschmackvoll zu kleiden; denn wahre Schönheit besteht nicht in Äußerlichkeiten, sondern in dem unvergänglichen Schmuck der Freundlichkeit und Herzensgüte. Das schließt auch ein, dass wir für unseren Leib, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, in vernünftiger Weise Sorge tragen. Neben ausreichender körperlicher Bewegung und Ruhe wollen wir uns so gesund wie möglich ernähren und uns der Speisen enthalten, die in der Heiligen Schrift als unrein bezeichnet werden. Wir enthalten uns auch alkoholischer Getränke, des Tabaks, jeglicher Drogen und lehnen den Missbrauch von Medikamenten ab, weil sie schädlich sind. Stattdessen befassen wir uns mit dem, was unsere Gedanken und unseren Körper unter den Einfluss Christi stellt. Er wünscht uns Freude, Gesundheit und Wohlergehen.

Rö 12,1.2; 1 Jo 2,6; Eph 5,1 -20; Phil 4,8; 2 Ko 10,5; 6,16–7,1; 1 Pt 3,1 -4; 1 Ko 6,19.20; 10,31; 3 Mo 11; 3 Jo 2.

23. Ehe und Familie

Die Ehe, von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein. Für den Christen gilt das Eheversprechen sowohl Gott als auch dem Ehepartner gegenüber. Eine Ehe sollte nur zwischen Partnern gemeinsamen Glaubens geschlossen werden. Gegenseitige Liebe, Wertschätzung, Achtung und Verantwortung sind die Grundlage der Ehe. Sie soll die Liebe, Heiligkeit, Innigkeit und Beständigkeit der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde widerspiegeln. Jesus hat gelehrt, dass Ehebruch begeht, wer sich von seinem Ehepartner scheiden lässt – es sei denn wegen Unzucht – und einen anderen heiratet. Selbst wenn manche ehelichen und familiären Verhältnisse nicht ideal sind, können dennoch Ehepartner, die in Christus zueinander halten, durch die Führung des Heiligen Geistes und den Beistand der Gemeinde ihre Liebe erneuern und miteinander verbunden bleiben. Gott segnet die Familie und möchte, dass die Familienangehörigen auf dem Weg zur völligen Reife einander beistehen. Eltern sollen ihre Kinder so erziehen, dass sie den Herrn lieben lernen und ihm gehorchen. Durch Wort und Vorbild sollen Eltern ihre Kinder zu der Erkenntnis führen, dass Christus ein liebevoller Erzieher ist, voll Güte und Fürsorge, der sie zu Gliedern seines Leibes, der Familie Gottes, machen möchte. Den Zusammenhalt der Familie zu stärken ist ein besonderes Anliegen der Verkündigung des Evangeliums in der Endzeit.

1 Mo 2,18 -25; Mt 19,3-9; Jo 2,1 -11; 2 Ko 6,14; Eph 5,21 -33; Mt 5,31.32; Mk 10,11.12;  Lk 16,18; 1 Ko 7,10,11; 2 Mo 20,12; Eph 6,1 -4; 5 Mo 6,5 -9; Spr 22,6; Mal 3,23.24.

24. Christi Dienst im himmlischen Heiligtum

Es gibt ein Heiligtum im Himmel, die wahre Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und nicht ein Mensch. Dort dient Christus für uns und macht den Gläubigen das Angebot seines versöhnenden Opfers, das ein für alle Mal am Kreuz vollbracht wurde, zugänglich. Mit seiner Himmelfahrt wurde er als unser großer Hohepriester eingesetzt und nahm seinen Mittlerdienst auf. Am Ende der prophetischen Zeit der 2300 Tage, im Jahr 1844, begann die zweite und letzte Phase seines Versöhnungsdienstes. Sie leitet das Gericht vor dem zweiten Kommen Christi ein und gehört zur endgültigen Beseitigung der Sünde, wie sie durch die Reinigung des alttestamentlichen Heiligtums am Versöhnungstag vorgebildet war. Das irdische Abbild des himmlischen Heiligtums wurde mit dem Blut von Tieropfern gereinigt; für das wirkliche, das himmlische Heiligtum war ein besseres Opfer nötig: das vollkommene Opfer Jesu Christi. Das Gericht vor der Wiederkunft Jesu offenbart den himmlischen Wesen, wer im Glauben an den Herrn gestorben und durch ihn würdig ist, an der ersten Auferstehung teilzuhaben. Es zeigt auch auf, wer von den Lebenden Gemeinschaft mit Christus hat, an den Geboten Gottes festhält und den Glauben an Jesus bewahrt – also bereit ist für die Umwandlung zum Eingang in Gottes ewiges Reich. Dieses Gericht erweist die Gerechtigkeit Gottes, der alle rettet, die an Jesus Christus glauben. Es bestätigt, dass alle, die Gott treu geblieben sind, das Reich empfangen werden. Wenn Christus diesen Dienst vor seiner Wiederkunft vollendet, ist für die Menschen die Zeit der Gnade abgelaufen.

Hbr 8,1-5; 4;14-16; 9,11 -28; 10,19-22; 1,3; 2,16.17; Dan 7,9 -27; 8,13.14; 9,24 -27; 4 Mo 14,34; Hes 4,6; 3 Mo 16; Offb 14,6.7; 20,12; 14,12; 22,12.

25. Die Wiederkunft Christi

Das zweite Kommen Christi ist die froh machende Hoffnung der Gemeinde. Mit ihm erreicht die Geschichte ihren Höhepunkt, wie es das Evangelium bezeugt. Der Erlöser wird wirklich, persönlich und weltweit sichtbar erscheinen. Wenn er wiederkommt, werden die verstorbenen Gerechten auferweckt und zusammen mit den lebenden Gerechten verherrlicht in den Himmel aufgenommen; die Ungerechten aber werden sterben. Die Erfüllung der meisten prophetischen Aussagen sowie der gegenwärtige Zustand der Welt weisen darauf hin, dass Christi Kommen nahe bevorsteht. Der Zeitpunkt dieses Ereignisses ist nicht offenbart worden; deshalb sind wir aufgefordert, jederzeit bereit zu sein.

Tit 2,13; Hbr 9,28; Jo 14,1 -3; Apg 1,9-11; Mt 24,14; Offb 1,7; Mt 24,43.44; 1 Thess 4,13-18; 1 Ko 15,51 -54; 2 Thess 1,7-10; 2,8; Offb 14,14-20; 19,11-21; Mt 24; Mk 13; Lk 21; 2 Tim 3,1 -5; 1 Thess 5,1-6.

26. Tod und Auferstehung

Der Lohn der Sünde ist der Tod. Gott aber, der allein unsterblich ist, schenkt seinen Erlösten ewiges Leben. Bis zu jenem Tag sind alle verstorbenen Menschen in einem Zustand ohne Bewusstsein. Wenn Christus, der unser Leben ist, wiederkommt, werden die auferweckten und lebenden Gerechten verherrlicht und entrückt, um ihrem Herrn zu begegnen. Das ist die erste Auferstehung. Die zweite Auferstehung, die Auferstehung der Ungerechten, geschieht tausend Jahre später.

Rö 6,23; 1 Tim 6,15.16; Pred 9,5.6; Ps 146, 4; Jo 11,11-14; Kol 3,4; 1 Ko 15,51 -54; 1 Thess 4,13 -17; Jo 5,28.29; Offb 20,1 -10.

27. Das Millennium und das Ende der Sünde

Das Millennium umfasst die tausend Jahre zwischen der ersten und zweiten Auferstehung, in denen Christus mit seinen Heiligen im Himmel herrscht. Während dieser Zeit wird über die nicht erlösten Toten Gericht gehalten. Die Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand; kein Mensch lebt darauf, nur Satan und seine Engel. Am Ende der tausend Jahre kommen Christus und seine Heiligen sowie die Heilige Stadt vom Himmel zur Erde herab. Dann werden die Ungerechten aus dem Tod auferweckt. Mit Satan und seinen Engeln werden sie die Heilige Stadt belagern. Aber Feuer von Gott wird sie verzehren und die Erde reinigen. So wird das Universum auf ewig von Sünde und Sündern befreit.

Offb 20; 1 Ko 6,2.3; Jer 4,23-26; Offb 21,1-5; Mal 3,19; Hes 28,18.19

28. Die neue Erde

Auf der neuen Erde, in der es endlich Gerechtigkeit gibt, wird Gott eine ewige Heimat für die Erlösten schaffen, eine vollkommene Welt des ewigen Lebens, der Liebe, der Freude und der wachsenden Erkenntnis in seiner Gegenwart. Gott selbst wird unter seinem Volk wohnen. Leid und Tod werden nicht mehr sein. Der große Kampf ist zu Ende. Nie mehr wird es Sünde geben. Alles, das Belebte und das Unbelebte, wird davon künden, dass Gott Liebe ist. Er wird in Ewigkeit regieren.

2 Pt 3,13; Jes 35; 65,17 -25; Mt 5,5; Offb 21,1 -7; 22,1 -5; 11,15.

Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist eine protestantische Freikirche, die im 19. Jahrhundert in den USA gegründet wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Europa und den Vereinigten Staaten religiöse Bewegungen, in denen Menschen zu einem persönlichen Glauben an Jesus Christus kamen. Eine dieser Bewegungen war die Große Erweckung um 1840. Eine besondere Rolle spielte dabei der Glaube, dass Jesus Christus bald wiederkommen werde. In den USA erwartete der Baptisten-Pastor William Miller die Wiederkunft Jesu für das Jahr 1844. Jesus Christus kam nicht wieder, die Gläubigen waren tief enttäuscht und vielfachem Spott ausgesetzt. Die Große Erweckung brach zusammen. Dennoch blieb eine Gruppe von Gläubigen übrig, die die Erkenntnisse der Großen Erweckung nicht einfach verwarf, sondern kritisch sichtete. Sie organisierte sich 1863 als die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und gab sich die Form einer Freikirche. Die Siebenten-Tags-Adventisten erkannten, dass man niemals ein Datum für die Wiederkunft Christi errechnen darf, aber sie folgten zugleich der Aufforderung von Jesus, jederzeit auf ihn zu warten. Sie achteten auf die prophetischen Aussagen der Heiligen Schrift und deuteten sie für die Gegenwart.

Mehr über Siebenten-Tags-Adventisten

Die Siebenten-Tags-Adventisten verstehen sich darüber hinaus als Erben der Reformation. Sie anerkennen wie alle Protestanten nur die Heilige Schrift als Grundlage für ihren Glauben. Mit diesem Grundsatz machen sie ernst. Einerseits wurden Lehren ausgeschieden, die aus nicht-christlichen Quellen in die christliche Kirche eingedrungen waren. Zum anderen aber wurden biblische Lehren wiederentdeckt, die in der langen und verworrenen Kirchengeschichte vergessen worden waren.

Die Siebenten-Tags-Adventisten sehen sich als reformatorische Endzeitgemeinde, deren Mitte Jesus Christus ist. Sie bilden eine dichtverzweigte Gemeinde, die weltweit organisiert ist und eine gesunde finanzielle Grundlage besitzt, die sie vom Staat unabhängig macht. Der Name der Siebenten-Tags-Adventisten schließt folgende wichtige Glaubensüberzeugungen ein: „Adventisten“ bezeugt den Glauben an die baldige Wiederkunft (Advent) von Jesus Christus. „Siebenten-Tags“ spiegelt das Festhalten am biblischen Sabbat wider, den Gott seit der Schöpfung dieser Welt am siebten Tag der Woche als Ruhetag eingesetzt hat.

Die Adventisten erkennen allein die Bibel als Richtschnur ihres Glaubens an. 

Die Lehren der Adventisten werden derzeit offiziell in 28 Glaubenspunkten festgehalten.

Die Adventisten gibt es in nahezu jedem Land dieser Erde und sie verstehen sich als eine große weltweite Familie. Was sie zudem besonders auszeichnet, ist, dass in jedem dieser Länder die biblischen Prinzipien als die einzige Glaubensrichtschnur angesehen werden.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist eine weltweit organisierte Kirche. 

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zählt zu einer der am schnellsten wachsenden Kirchen auf der Erde. Zurzeit beträgt die Wachstumsrate ungefähr eine Million neuer Mitglieder pro Jahr. Das bedeutet, dass zur Freikirche alle 35 Sekunden ein neues Mitglied dazu kommt. Global gesehen verdoppelt sich die Anzahl der Adventisten alle 12 Jahre. Zum 30.11.2011 gab es insgesamt knapp 17 Millionen Gemeindeglieder und ca. 200.000 Besucher.

Die Mission der Adventisten besteht darin, das ewige Evangelium und die dreifache Engelsbotschaft nach Offenbarung 14, 6-12 zu verkündigen und Menschen zu helfen, Jesus als ihren persönlichen Heiland und Erlöser anzunehmen, in die weltweite Gemeinschaft und Familie aufgenommen zu werden und sich auf die baldige Wiederkunft von Jesus vorzubereiten.

Lebensstil – Wie leben wir?

Christliches Leben umfasst den ganzen Menschen und alle Bereiche des Daseins. Deshalb betonen die Siebenten-Tags-Adventisten eine Lebensführung, die sich an der Bibel orientiert. Sie ist gleichsam eine dankbare Antwort auf Gottes Erlösungstat in Christus. Wir freuen uns über das Leben, das Gott uns schenkt. Wir leben weder asketisch noch ausschweifend. Wir glauben, dass wir eine Verantwortung für uns selbst und andere haben. So meiden wir zum Beispiel alle Rausch- und Genussgifte. Wir setzen uns auch dafür ein, Menschen von Alkohol, Nikotin und anderen zerstörenden Bindungen zu befreien. Denn Christus hat uns nicht erlöst, damit wir wieder unfrei werden. Überhaupt glauben wir: Heilung und Heil sind eng verbunden.
Gottes Gebote – einschließlich der Gesundheitsgesetze – beruhen nicht auf Willkür, sondern wurden von unserem Schöpfer gegeben, damit wir dem Leben die besten Seiten abgewinnen können.
Adventisten sind freigiebig. Wir hoffen nicht nur auf eine neue Erde, wir kennen auch unsere.

Gesellschaftliche Verantwortung heute. Wir glauben, dass ein Christ nicht Gewalt anwenden darf, um ungerechte Verhältnisse zu verändern. Unglück und Leid soll er durch die Kraft der Liebe bekämpfen. Dazu dient ein gut entwickeltes Wohlfahrtswerk, das soziale Hilfe leistet, ebenso wie die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA. Alle sozialen Bemühungen bleiben letztendlich ohne Erfolg, wenn die Menschen egoistisch sind. Darum bemühen wir uns in eigenen Schulen um eine

Ganzheitliche Bildung für Kinder und Jugendliche, um sie für ein christliches Leben vorzubereiten. Wir glauben, dass sich junge Menschen ganzheitlich entwickeln sollen, damit sich alle Kräfte und Fähigkeiten harmonisch entfalten können – physisch, psychisch, sozial, geistig und spirituell. Wie Jesus Christus sich besonders der Kranken annahm, so sehen auch wir die Hilfe für kranke und leidende Menschen als wesentlich an. Krankenhäuser, Sanatorien, Kliniken und Sanitätsstationen der Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt sind Ausdruck dieser Verantwortung.

Gesunde Lebensweise „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!“ (1.Korinther 6,19-20) Gott übergibt uns die Verantwortung, für unseren Körper so zu sorgen, damit er in einem bestmöglichen Zustand erhalten bleibt und vor Schaden bewahrt wird.

Der Segen körperlicher Betätigung. Bewegung ist das Gesetz des Lebens. Bewegung verbessert mentale und körperliche Gesundheit. Zur körperlichen Bewegung gibt es keine Alternative. Sie ist lebensnotwendig für die Aufrechterhaltung optimaler körperlicher und geistiger Gesundheit.

Der Segen des Sonnenlichts. Die Sonne ist als Energiequelle von Gott geschaffen worden, um den Lebenszyklus von Pflanzen und Tieren aufrechtzuerhalten. Licht ist unverzichtbar für das Leben. Es sorgt dafür, dass Nährstoffe gebildet werden, die Energie erzeugen und unseren Körper erhalten.

Der Segen des Wassers. Da der menschliche Körper zu 70% aus Wasser besteht, ist es ganz wichtig darauf zu achten, dass der Körper genug Wasser bekommt. Unser Wohlbefinden ist abhängig von Flüssigkeitszufuhr. Wasser ist auch wichtig zur Reinigung und Entspannung. Auch äußere Wasseranwendung (Hydrotherapie) kann für die geistige Gesundheit sehr hilfreich sein.

Der Segen frischer Luft. Das allerwichtigste, was unser Körper braucht, ist die Luft. Das richtige Atmen und frische Luft sind für eine gute Gesundheit wichtiger als Essen und Trinken.

Der Segen eines maßvollen Lebens. Mäßigkeit bedeutet Selbstbeherrschung in allen Bereichen. Außerdem schließt Mäßigkeit Enthaltung von schädlichen Stoffen wie Alkohol, Nikotin und Drogen ein. Mäßigkeit ist der rote Faden, der sich durch alle Bereiche zieht.

Der Segen der Ruhe. Damit der menschliche Körper gut funktionieren kann, braucht man Ruhe. Ruhe ist mehr als nur Schlaf oder das Aufhören der täglichen Arbeit; auch die Art, wie wir unsere Freizeit verbringen, gehört dazu. Entspannung gibt neue Kraft, baut auf und erfrischt Körper und Geist.

Der Segen vollwertiger Ernährung. Eine gute Ernährung ist das Fundament für eine stabile Gesundheit. Besonders in der heutigen Zeit, wo man stark gefordert ist und täglich viel Stress erlebt, ist es noch wichtiger, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Was man oft nicht weiß oder immer wieder vergisst, ist, dass das Verdauungssystem unsere Psyche also unseren emotionalen Zustand und auch unseren Verstand beeinflusst.

Der Segen des Gottvertrauens. Vertrauen in Gottes Kraft ist für wahre geistige und körperliche Gesundheit unerlässlich (Sprüche 3,5-6). Gott hat unendlich viel für uns getan. Vertrauen auf Gott ist eine Gabe, die jeden Menschen dazu veranlasst, richtige Entscheidungen im Leben zu treffen sowie alles richtig zu bewerten und einzuordnen.
Wenn der Heilige Geist das Leben eines Menschen berührt, kommt es zu einschneidenden Veränderungen, die der Umgebung nicht verborgen bleiben (Johannes 3, 8). Der Heilige Geist schafft aber nicht nur eine einmalige Veränderung des Lebens, sondern wirkt fortwährend. Die Frucht des Geistes ist Liebe (Galater 5, 22.23). Der stärkste Beweis für die Kraft des Christentums ist ein liebender und liebenswerter Christ.

Hilfsorganisationen

Seit ihrer Gründung engagiert sich die weltweite Kirchengemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in vielfältiger Weise für das Wohl der Menschen. Adventisten unterhalten ein differenziertes Bildungs- und Erziehungssystem von Grundschulen bis zu Universitäten, haben ein weit verzweigtes Netzwerk medizinischer Einrichtungen, arbeiten weltweit in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe als anerkannte Nichtregierungs-Organisation und sind in vielen sozialen Aktivitäten, Projekten und Einrichtungen auch in Deutschland tätig.

ADRA

ADRA – Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (The Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale humanitäre Organisation, die von den Siebenten-Tags-Adventisten für Menschen in Not gegründet wurde.

„ADRA“ ist heute eine der führenden nichtstaatlichen Hilfsorganisationen der Welt. Allein im Jahr 2008 wurden mehr als 20 Millionen Menschen mit 120 Millionen Dollar unterstützt. Mehr als 5.000 Mitarbeiter und Freiwillige arbeiten derzeit für die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe in über 100 Ländern.

Seit Jahren werden Brunnen, sanitäre Vorrichtungen und Klärsysteme in Äthiopien, Indien, Westafrika und anderen sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern gebaut. Genau wie diese Gebiete benötigen auch Krisenregionen, wie etwa Afghanistan oder der Irak, immer wieder verstärkt medizinische Hilfe. Die Hilfsorganisation ADRA setzt sich sowohl für die langfristige als auch für die Soforthilfe in Krisenregionen ein.

Durch engagierte Vollzeit-Mitarbeiter und Freiwillige vor Ort kümmert sich die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe um Menschen unabhängig von Hautfarbe und Religion. Außerdem beteiligt sie sich aktiv daran, die Schwachen zu schützen, Familien zu unterstützen, Gesundheit zu fördern, Nahrung und Wasser bereitzustellen und in Notfällen möglichst schnell zu helfen.

Getreu dem Motto „Damit Menschen wieder hoffen können“ arbeitet man mit vielen internationalen Partnern daran, dass der Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde Einhalt geboten wird.

Die Liste mit Ländern, in denen Elend und Armut herrschen, ist leider äußerst lang. Deshalb hat sich die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe zum Ziel gesetzt, in all diesen Ländern tätig zu werden, um die Missstände zusammen mit starken Partnern wie der UNESCO langfristig abzustellen. Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe „ADRA Deutschland e. V“ ist eine staatlich anerkannte Nichtregierungsorganisation (NRO). Sie wurde 1987 von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland gegründet.

Seit 1987 hat die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe in Deutschland in über 40 Ländern mehr als 3.000 Projekte erfolgreich durchgeführt.

„Aktion Kinder helfen Kindern!“

ADRA startete auch eine groß angelegte Aktion, Kindern in Osteuropa, denen es oft nicht so gut geht wie den Kindern in Deutschland, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Das Motto der „Aktion Kinder helfen Kindern!“ lautet: „Teilen macht glücklich“. Indem die Kinder gemeinsam mit den Eltern ein Paket packen, könnt sie erleben, dass Schenken Freude bereitet und Teilen beide glücklich macht: Den Geber und den Empfänger.

Jedes Jahr in der Weihnachtszeit besteht die Möglichkeit, sich an der Paket-Aktion von ADRA zu beteiligen und armen Kindern in Osteuropa Freude zu schenken.

Die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ ist nicht nur eine Geschenkaktion, sondern soll den Kindern auch langfristig einen besseren Lebensstandard ermöglichen. ADRA fördert Projekte für die Kinder, die ihnen auch noch lange helfen: ihre Heime werden eingerichtet und mit Geräten ausgerüstet, in Suppenküchen können Straßenkinder ein gutes Essen bekommen und auch verschiedene Einrichtungen wie Rehabilitations-Zentren für Kinder entstehen.

Advent-Wohlfahrtswerk

Das Advent-Wohlfahrtswerk ist das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Als eingetragener Verein mit dem Sitz in Darmstadt und Gründungsmitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes hat das Advent-Wohlfahrtswerk den Auftrag, selbstlos und unmittelbar gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken zu dienen.

Das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. arbeitet auf örtlicher und überörtlicher Ebene. Als Partner bildet es gemeinsam mit anderen öffentlichen und freien Trägern der Wohlfahrtspflege ein soziales Netz in den jeweiligen Städten, Kommunen und Gemeinden und wirkt mit am sozialen Frieden.

Die soziale und karitative Tätigkeit des Vereins gilt dem hilfsbedürftigen Menschen ohne Ansehen der Person und ohne Unterschied von Nation, Rasse, Konfession oder Weltanschauung. Sie beruht auf dem Grundsatz der christlichen Nächstenliebe gemäß dem Auftrag Jesu (nach Matthäus 25), das Grundrecht eines jeden Menschen auf Nahrung, Kleidung und Obdach zu sichern, Kranke zu heilen und Sterbenden in ihrer letzten Stunde beizustehen, Not zu lindern und Menschen Wege in die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens zu weisen. Der Grundsatz aller Hilfe ist, subsidiär (nachrangig) zu wirken, d.h. Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

 

DVG – Deutscher Verein für Gesundheitspflege

Den Deutschen Verein für Gesundheitspflege gibt es seit 1899. Damals wurde der Verein von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit dem Ziel gegründet, die Volksgesundheit auf ganzheitliche Weise zu heben. So entstanden verschiedene Institutionen (Sanatorium, Gesundkostwerk, Krankenpflegeschule, Altenheime, etc.) und im Laufe der Zeit auch unterschiedliche Projekte (DVG-Health-Expo als interaktive Gesundheitsmesse, DVG-Studienbriefe zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung als Fernkurs, Ausbildung DVG-Gesundheitsberater, DVG-Health-Club als Lebenshilfezentrum vor Ort, etc.).

Gemäß seinem biblischen Menschenbild sieht der DVG den Menschen als Ganzheit und will zu seinem körperlichen, geistig-seelischen, geistlichen und sozialen Wohlbefinden beitragen.

Deshalb richtet der Verein sein Augenmerk vor allem auf die vermeidbaren Krankheiten und bietet entsprechende Programme in den Themenbereichen Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Gewichtskontrolle sowie zur Raucherentwöhnung an. Kurse zur Trauerbewältigung und für Frauen in der Lebensmitte sowie für Angehörige von depressiven Menschen wollen helfen, das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen und zu festigen.

Der Verein wendet sich darüber hinaus gegen die wachsende Vermassung der Gesellschaft und möchte im Menschen die Freude an der Natur und an allen beständigen Werten des Lebens fördern. Gleichzeitig ist es ihm ein Anliegen, durch seine Aktivitäten zu einem positiven und gesunden Lebensgefühl beizutragen. Kongresse, Seminare und Tagungen sollen das Gesundheitsbewusstsein des Einzelnen fördern und praktische Tipps zu einer aktiven Gesundheitspflege vermitteln. Tagungen für Pflegekräfte und Mediziner aber auch Gesundheitstage und viele Angebote in den Regionen gehören zu den Aufgaben des Vereins.